So verläuft die Ankunft der Rumis beim Haltepunkt Barsbüttel
Der „Trapo“ (Transporter) in Rumänien startet meistens Freitag Nachmittag mit Hunden (wir nennen sie liebevoll „Rumis“), die für eine Endstelle, Pflegestelle und/oder Tierheime reserviert sind. Voraussetzung bei ProDogRomania sind feste Haltepunkte in Deutschland; das heißt entweder ein hohes eingezäuntes und ausbruchsicheres Gelände oder eine Halle, in die der Transporter mit all den Hunden hinein fährt. So auch am Haltepunkt Barsbüttel, wo wir idR unsere Hunde in Empfang nehmen und abholen. Dieser wird von Jeanine und Dunja sehr gut organisiert und sie und ihr Team sind wirklich zu jeder Tages- und Nachtzeit vor Ort. Schlagen sich viele Stunden um die Ohren und bei heißem Tee und Weingummis wird die Zeit überbrückt.
Der Trapo kommt also an; fährt in die Halle und beim Öffnen der Trapotüren liegt wieder dieser unverkennbare „Duft“ in der Luft. Wir sehen diese unglaublich tollen Hunde – einige kriegen sich vor Freude bei Menschen gar nicht mehr ein; einige wollen nichts von uns wissen und andere sitzen in ihren Transportboxen und schauen uns einfach nur an. Es sind große, kleine (wunderschön sind sie alle!), mit Handicap, Hautproblemen, alt & jung – auf jeden Fall hat es jeder einzelne verdient dort zu sitzen und ausgeladen zu werden. Ja, auch wenn man schon so viele Ankünfte erlebt hat, so ist es doch immer etwas besonderes. Es bedeutet für jeden einzelnen seine Chance. Sein Glück nicht mehr übersehen zu werden und den Dreck, die permanente Lautstärke und den Kampf um einen vollen Napf hinter sich zu lassen.
Jeder Hund der ausgeladen wird, bekommt ein Sicherheitsgeschirr und wird im geschlossenen Raum in seine Box gesetzt, die zu zweit mit samt den Papieren (zusätzlich werden die Traces und auch die Chipnummern abgeglichen), in das entsprechende Auto getragen. Mehr Sicherheit geht nicht.
Nach der Abholung unserer Neuankömmlinge und nach der Autofahrt wird die Box in unseren Quarantänebereich der Pflegestelle getragen; dem/den Hund/en wird gleich am ersten Tag der Dreck herunter gewaschen und sie können in Ruhe ankommen; haben ihren Fressnapf für sich alleine. Die Zusammenführung verläuft bei uns – je nach Hund und Quarantänezeit – meist unproblematisch. Unser Rudel ist es schon gewohnt und ignoriert jeden Neuankömmling. Besser geht es einfach nicht. Dabei ist Pflegestellendauerbewohner Husky Sam am ersten Tag zuckersüß und freundlich. Das ändert sich dann aber an Tag 3 und er zeigt wo es lang geht. Auch das hilft allen!
Was die Vorbereitung in Rumänien betrifft, so muss man den Tierschützerinnen und Tierschützern vor Ort danken. Danken, weil sie alle Hunde vorbereiten müssen und das ist eine immens schwere und umfangreiche Arbeit. Alle Tiere werden vor ihrer Abreise tierärztlich untersucht; reisefähig oder auch nicht; stimmen alle Papiere überein; Impfungen aktuell etc. Und dass bei so einer immens hohen Zahl vor Ort. Man ist wirklich sprachlos und auch dankbar, dass alles so gut funktioniert.
Für jeden Pflegehund wird eine Schutzgebühr in Höhe von 350,00 – 510,00 EUR erhoben, die direkt nach der Vermittlung an den jeweiligen Verein überwiesen wird. Die Schutzgebühr hört sich erst einmal hoch an, aber es entstehen vor Reisebeginn viele, viele Kosten (EU-Ausweis, Impfungen, Chip-Nr, evtl. Kastrationen, Transportkosten, Spot-On etc.). Letztendlich bleibt nicht viel Spielraum. All das kostet viel Geld und wenn man bedenkt, dass auch kranke, alte Hunde ausreisen; Hunde die eine OP benötigen etc., dann kann man nur den Hut ziehen und allen Beteiligten und gerade auch den SpenderInnen Danke sagen.
Schaut euch hier einige Fotoimpressionen einer Ankunft an:
